Ich mache mir Sorgen um ...

Das höre ich oft von Menschen in Beratungen und Aufstellungen.
Ist das Sich-Sorgen eine Bewegung der Liebe oder eine Bewegung
der Angst? Was bewirkt solche Sorge (im Gegensatz zum Sich-liebevoll-
um-jemanden-kümmern) bei dem, dem sie gilt? Steht sie im Dienste
seines Glücks oder zieht sie vielmehr das, was wir befürchten, herbei?
Selbst mit der Hoffnung verhält es sich ähnlich, denn in jeder Hoffnung
schwingen auch zumindest ein Quäntchen Zweifel mit und getarnte
Angst. Tust du also deinen Kindern z. B. etwas Gutes, wenn du dir
Sorgen um sie machst? Gerade die Sorgen um Kinder werden oft mit
Liebe verwechselt. In Wahrheit aber sind sie reine Angst, jene Energie, die
im schlimmsten Fall genau das produziert, was wir befürchten, in jedem Fall aber
denjenigen, dem sie gilt, auf schlimme Weise beeinträchtigt, weil sie ihn seiner Freiheit beraubt.

Das Schöne ist: Wir können diese Energie in einem einzigen Augenblick umdrehen.
Was es dazu braucht ist lediglich eine bewusst gewählte Entscheidung:
Ich höre auf, mich zu sorgen. Jetzt!  Das ist wie wenn wir einen Schalter umlegen: ON - OFF.
Und den Kindern - es ist faszinierend zu beobachten - geht es sofort besser. Und sollte der 'Schalter'
einmal zurück kippen und wir wieder in die Sorge rutschen - das kann natürlich passieren, das ist menschlich -
ist das nicht weiter schlimm. Wir wählen die Entscheidung neu. Im Gegensatz zu einem physischen Schalter,
dessen Material mit jeder Bewegung mehr und mehr ermüdet, wird uns jede Nachjustierung, jede erneut
getroffene Entscheidung - in die Sorglosigkeit zu gehen - immer stärker machen. Das ist wie ein Training, das uns
immer vertrauensvoller werden und immer souveräner ins Uns-nicht-mehr-sorgen gelangen lässt.

Ich möchte dich gerne dazu ermutigen. Probiere es aus! Du kannst nur gewinnen - und die Person, um die du dich sorgst, erst recht.