Zeichnungen des Schicksals

Was ist in meiner Ursprungsfamilie passiert?

Dies ist eine wichtige Frage, die wir uns stellen können, wenn wir uns aus einer Verstrickung befreien wollen. Gleichzeitig ermöglicht diese Frage einen neuen Blick, ein neues Hinschauen zu Personen, die bis jetzt vielleicht ausgeklammert waren, die nicht dazu gehören durften oder die vergessen oder nicht geachtet waren.

Eigenartiger Weise spielt es keine Rolle, ob wir diese Personen kennen oder ob sie vielleicht schon vor langer Zeit verstorben sind. Solange sie noch etwas brauchen (Achtung, Dank, unsere Zustimmung zu ihrem Schicksal ...) wirken sie in unsere Gegenwart herein, und dies oft auf massive Art und Weise. Man könnte sagen, dass solche Personen dann in unseren Familien-
systemen herum spuken - doch was in


Wahrheit passiert, ist, dass sie auf sich aufmerksam machen wollen.

Selbst wenn Informationen dahin gehend fehlen macht eine Familienaufstellung Sinn. Das ist das Schöne: Es ist, als ob diese Arbeit jenen, die sich nicht mehr anders artikulieren können, eine Plattform bietet, sich auszudrücken.

Wenn wir uns beim Familienstellen nämlich den Kräften, die hier wirken, anvertrauen und uns führen lassen, treten oft Bewegungen zu Tage, mit denen zuvor niemand rechnen konnte, Bewegungen, die auf manchmal unerklärliche Weise wieder zusammenführen, was zuvor getrennt war.


Beim Familienstellen geht unser Blick also weit über das, was sich an der Oberfläche zeigt, hinaus. Wir dringen ein in das Feld, das sich hinter dem Vordergründigen verbirgt und lassen uns von dem, was sich zeigt, berühren.

Die Vergessenen oder Ausgeklammerten bekommen wieder einen Platz in unserem Herzen - das ist jedenfalls einerseits das Ziel dieser Arbeit und andererseits die zu erbringende Leistung des Einzelnen, der eine Lösung für ein Problem sucht.

Das Familienstellen steht somit ganz im Dienste der Versöhnung, und sie wirkt, wenn das Herz bereit ist.